Nelli

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KatiM
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Nelli

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Nelly

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Rasse: Labrador Retriever, ehemalige ‘Zucht’hündin
Alter: *17.02.2010 † 03.2023
Herkunft: Zuchtanlage in Belgien
Nelli kam am 22.06.2017 im Alter von ca. 7 Jahren in unsere Familie

3/4 Jahr nach dem Marie bei uns eingezogen ist, sollte sich unser Rudel noch einmal durch Nelli, einem Notfall vergrößern.

Viele können sich noch an die große Rettungsaktion von Nelli erinnern und haben um Nellis Leben mit gebangt. Für die wenigen die Nellis Geschichte nicht kennen habe ich sie noch einmal ins Tagebuch eingetragen.

Mein Name ist Nelli, ich bin eine kleine zarte Labradorhündin und lebte 7 Jahre als Gebärmaschine.
Ich wurde auf einem Grundstück mit mehreren anderen Hunden auf einem Grundstück mit mehreren anderen Hunden gehalten. Teilweise hatten wir kein Dach über dem Kopf und mußten uns ein Loch unter einem Schuppen graben um uns im Winter vor Kälte und Eisregen und im Sommer vor Hitze zu schützen.
Oft wurden wir in einem dunklen Schuppen eingesperrt um die Hormonproduktion anzuregen. Ich war von Anfang meines Lebens abgeschnitten von sämtlichen Umwelteinflüssen und konnte so meiner Prägephase nichts lernen.
Liebevolle Worte und streichelnde Hände habe ich dort nie gesehen. Mein Leben bestand darin 2 mal im Jahr Welpen zu produzieren, was man an meinem herabhängenden Gesäuge bis heute noch sehen kann. Meine Welpen wurden mir einfach weggerissen und ich sah sie nie mehr wieder.
Die letzten 2 Würfe brachte ich tot zur Welt und das sollte mein großes Glück sein denn ich taugte nun zur Zucht nicht mehr und sollte aussortiert werden. So wurde ich in einem Internetportal zum Verkauf angeboten und eine aufmerksame Tierschützerin las meine Anzeige.
Sie setzte sich mit einem Tierschutzverein in Verbindung um mich zu befreien.
Aber leider schlug das Schicksal so kurz vor meiner Befreiung dann noch einmal zu und ich wurde von einer anderen Hündin so stark zerbissen das ich mich unter einem Strauch verkroch um zu sterben.
Eine Kontaktperson fand mich jedoch und half mir aus der Vermehrerhölle zu entkommen und rief beim Tierschutzverein an und bat um sofortige Hilfe da die Hündin mit dem Tod ringt.
Da im Tierschutz manchmal alles ganz schnell und Hand in Hand gehen muß, und wir am nächsten wohnten , wurden sind wir Marion und Arno losgefahren um zu helfen.
Alles mußte ganz schnell gehen und da der Allgemeinzustand von Nelli sehr schlecht war, stellten wir ohne lange zu überlegen für Nelli ein Pflegekörbchen bereit.
Als wir ankamen sah ich sofort wie Ernst die Lage war und diese arme braune Zuchthündin schnellstens in eine Klinik mußte.

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Dieser entsetze, panische Blick in ihren Augen werde ich mein Leben lang nicht mehr vergessen.
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Die Hündin hatte hohes Fieber, eine Sepsis, multiple Bißwunden, der Oberarm war ödematös geschwollen und entzündet, aus dem der re. Fußballen war ein großes Stück herausgerissen , aus allen Körperöffnungen am Kopf floß Eiter heraus und Nelli konnte nicht mehr alleine stehen oder laufen.
Als ich sie dort liegen sah, diese kleine zarte geschundene Hündin die ihr Leben aufgegeben hatte, schwor ich ihr:
„Wenn du es schaffst zu überleben, werde ich für immer für dich da sein, dich lieben und beschützen ich werde gemeinsam mit dir diesen Weg gehen und uns wird nichts mehr trennen.“
Nelli mußte stationär bei meinem Tierarzt bleiben. Nellis Rettung war in letzter Sekunde. Dieses arme kleine Seelchen mußte einen besonderen Schutzengel gehabt haben. Jeden Tag fuhr ich zur Tierarztpraxis damit mein ängstliche Schätzchen Vertrauen zu mir aufbauen konnte.

Nelli wollte selbstständig keinen Urin lassen und nach 1 Tag mußten wir ihr einen Katheter setzen. Die Blase war zum platzen voll. Nachdem wir alle organischen Bedenken ausgeschlossen haben, war uns ganz schnell klar das Nelli aus Angst Spuren zu hinterlassen, keinen Urin absetzte. Ich bin fast daran verzweifelt und 3 Tage nachdem sie bei uns dann zu Hause war, setzte sie endlich selbstständig Urin ab und unsere Freude hier zu Hause war riesig.

3 Wochen nachdem Nelli bei uns eingezogen war, haben wir sie kastrieren lassen und das war unser Glück. Die Gebärmutter sah ganz furchtbar aus und war schon total morsch und unglaublich schnell wieder auf ihren Pfötchen und bereit für ihr neues Leben.
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© Marion Zimmermann
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