Gino

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KatiM
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Gino

Beitrag von KatiM »

Name: Gino
Gino_024_3cm.jpg
Herkunft: ehemaliger Vermehrer‚zucht’rüde
Ankunftsdatum 05/2007, † 05/2014
Ankunft als Pflegehund


Gino kam im Mai 2007 zu uns.
Eigentlich hätte er schon früher entlassen werden sollen, denn er war herzkrank und sollte zur Zucht nicht mehr eingesetzt werden.
Aber es fand sich ewig keine Pflegestelle, die einen unkastrierten Rüden aufnehmen konnte.
So musste er immer zurückbleiben, wenn Hündinnen abgeholt wurden.

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Manche Menschen im Tierschutz denken, dass es Rüden in einer Massenzucht nicht so schlecht gehen würde wie Hündinnen, aber dem ist nicht so.
Für einen Rüden bedeutet das lebenslange Einzelhaft! Er kommt nur zum Decken aus dem Zwinger raus, muss seine Pflicht tun und wird wieder eingesperrt.
Um ihn herum sind ständig Hündinnen läufig. Das ist Stress ohne Ende für die Rüden.

Nach mehreren Monaten, in denen Gino immer noch traurig in seinem Zwinger bei einer sadistischen Vermehrerin saß, haben wir uns entschlossen, wir wagen es und nehmen ihn in Pflege.

Dass es Probleme geben könnte mit zwei unkastrierten Rüden, war uns klar.
Und so war es auch. Poldi war gar nicht begeistert von unserem Gast. Jeden Tag gab es Rangordnungskämpfe zwischen den beiden. Es floss auch mal Blut.

Gino war vollgepumpt mit Testosteron und wollte die Chefrolle übernehmen, so wie er das gewohnt war. Und Poldi verstand die Welt nicht mehr.
Wir hatten die Erlaubnis von der Tierschutzorga, dass wir Gino zeitnah kastrieren lassen durften. Es dauerte einige Wochen, dann wurde es besser.

Gino fügte sich ein. Er wollte bleiben. Ich glaube, das hatte er verstanden.


Gino & Poldi
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Er und Poldi wurden nie beste Freunde, aber Gino hatte ja die "nette fette Mette", seine große Liebe.
Die beiden wurden unzertrennlich.
Wo Mette war, war auch Gino. Wo Gino war, war auch Mette.
Am liebsten schliefen sie auf dem Sofa, Mette auf dem Rücken und Gino in ihr Gesäuge gekuschelt.


Gino & Mette
Gino_©.jpg
Anfangs hatte Gino viele Ängste. Er kannte nichts außer Gewalt. Wenn ich einen Spaten in die Hand nahm, rannte er, so schnell er rennen konnte. Furchtbar, so ein Häufchen Elend.
Doch mit der Zeit fasste er Vertrauen und baute eine starke Bindung zu mir auf. So ist es oft bei Hunden aus dem Tierschutz. Wenn sie endlich einen Menschen gefunden haben, den sie lieben, dann mit Haut und Haaren.

Als die erste Bewerbung für Gino kam, ging es mir schlecht. Ich konnte nicht mehr schlafen und nicht mehr essen. Und es wurde uns bewusst, der Gino gehört zu uns, der bleibt.

Angekommen
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Wir hatten dann noch knapp vier schöne, glückliche Jahre mit ihm.
Dann wurde er krank. Erst war es nur eine Erkältung, dann machte das Herz Probleme und die Medikation wurde geändert.
Ein paar Wochen später fing er an, fürchterlich zu husten und bekam schlechter Luft.
Wir fuhren nach Erfurt in die Tierklinik und ließen ihn durchchecken, das volle Programm.
Die Diagnose war COPD, ziemlich weit fortgeschritten. Die Lunge war geschädigt.
Als der Arzt mir sagte, dass Gino nie wieder gesund werden würde, dass man die Krankheit nur lindern könnte, ist für mich die Welt zusammen gebrochen.

Wir haben dann alles daran gesetzthttps://retriever-unsere-freunde.de/viewtopic.php?p=38126#p38126 er immer weniger Luft bekam. Irgendwann wäre er erstickt.
Also mussten wir die schlimmste Entscheidung treffen und ihn gehen lassen. Er ist noch nicht einmal 10 Jahre geworden.
Der Himmel hat geweint, als Peter Ginos Grab geschaufelt hat.
Ich werde ihn nie vergessen. Er war mein Herzenshund. Mein Gino Ginelli.

Text und Fotos © Angelika P.


Vita von Mette

https://retriever-unsere-freunde.de/vie ... 126#p38126
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Gruß Kaethe mit Noes,
unserer ABC, TRIO, Balou & Moritz bleiben unvergessen.
Was man durch Aufklärung verhindern kann, muss irgendwann nicht gerettet werden.
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